Mittwoch, 28. Februar 2007

Ritalin : Keine Gefahr für das Erbgut

Im Jahr 2005 löste eine kleine Studie Verunsicherung aus, da Erbgutveränderungen bei Behandlung mit Methylphenidat (Ritalin) postuliert wurden. Diese kleine in vitro-Untersuchung (d.h. an Zellen) war insofern merkwürdig, da bisher alle Untersuchungen gerade kein erhöhtes Krebsrisiko oder Veränderungen an Zellen bzw. Chromosomen ergaben, in der Untersuchung aber in allen Fällen eine Auffälligkeit bestand. Diese wissenschaftlichen Ergebnisse wurden von der Fachwelt angezweifelt.

Offenbar berechtigt : Eine Würzburger Arbeitsgruppe wiederholte die Untersuchung und konnte die Ergebnisse nicht bestätigen. Im Ärzteblatt wird kurz berichtet, dass kein erhöhtes Krebsrisiko bei der ADHS-Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS-Medikamenten zu befürchten ist.

Immer wieder werden zwar Warnungen und Verunsicherungen in Hinblick auf die Medikation mit Methylphenidat geäußert, letztlich erweist sich diese Behandlungsoption im Verlauf von über 60 Jahren Praxiserfahrung aber als erstaunlich nebenwirkungsarm. Dennoch ist es wichtig, bestehende Ritalin Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen ernst zu nehmen

Sonntag, 25. Februar 2007

Koffein schützt ältere Menschen vor Herzproblemen

Generell warnen Ärzte doch meistens vor dem Konsum von Kaffee bei älteren Menschen.
Eine neue Studie untersuchte nun die Auswirkungen von koffeinhaltigen Getränken auf die Lebenserwartung bzw. mögliche Herzprobleme bei Senioren.

Die Forscher kamen ausgehend von einer amerikanischen epidemiologischen Untersuchung zu dem Schluss, dass bei über 65 jährigen Probanden das Risiko für die Koronare Herzkrankheit und Herztod verringert war, wenn die Probanden koffeinhaltige Getränke zu sich nahmen. Die Hypothese der Ärzte ist, dass dadurch ein Anstieg des Blutdrucks erzielt werden kann, der dosisabhängig zu einem Schutz für die Patienten führte. Dementsprechend gilt diese Aussage auch nur bei Patienten, bei denen bisher kein Bluthochdruck bekannt ist. Auswirkungen auf das Risiko für einen Schlaganfall ergaben sich nicht.

Samstag, 24. Februar 2007

Chronische Rückenschmerzen : Helfen Opiate langfristig?

Viele Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, d.h. über mindestens 4-6 Monate anhaltende quälende Schmerzen im Bereich der Rückenmuskulatur, erhalten zunehmend opiathaltige Schmerzmittel. Eine neue Untersuchung der Yale School of Medicine bezweifelt jedoch, dass man damit langfristig einen Nutzen erzielt.

Während der Einsatz von Opiaten in der Akutbehandlung von Rückenschmerzen durchaus etabliert ist, sollten doch Ärzte und ihre Patienten bei chronischen Schmerzen andere Behandlungsoptionen prüfen und nicht vorschnell auf Tabletten oder Schmerzpflaster als Langzeittherapie fordern. Abgesehen davon, dass der Behandlungseffekt nicht besonders gut war, traten bei bis zu 24 Prozent der Behandlungsfälle Verhaltensmuster auf, die auf einen Missbrauch oder eine Abhängigkeitsentwicklung hinwiesen.

Die Studie wurde in der Januarausgabe der Annals of Internal Medicine von Martell und Mitautoren publiziert und beinhaltet eine sog. Meta-Analyse bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, die nicht auf eine Tumorerkrankung zurückgeführt werden mussten. Eingeschlossen wurden orale (Tabletten), Pflaster oder topische Anwendungen von opiathaltigen Schmerzmitteln bei Patienten, die zuvor keine Abhängigkeits- oder Missbrauchsanamnese von Schmerzmitteln aufwiesen.
Dabei erwiesen sich diese Mittel zwar kurzfristig als sinnvoll, langfristig war aber der Behandlungseffekt schlecht und ein Missbrauchsrisiko gegeben.

Annals of Internal Medicine, Vol. 146, No. 2 (January 16, 2007)

Mittwoch, 14. Februar 2007

ScienceDaily: Long-term Marijuana Smoking Leads To Respiratory Complaints

Haschisch kann zu langfristigen Lungenschäden führen

Immer noch werden die langfristigen Folgen von Cannabiskonsum bagatellisiert. Dabei spielen nicht allein die Suchtprobleme eine Rolle, sondern auch die Auswirkungen von chronischem Cannabiskonsum auf die Lunge. Eine neue Studie im Archievs of Internal Medicine (Vol 167) unter sucht
ScienceDaily: Lungenerkrankungen durch langjährigen Cannabismissbrauch. Wie auch beim Zigarettenrauchen führt Cannabismissbrauch zu einer obstruktiven Bronchitis, die mehr als unangehme Auswirkungen haben kann. Die Aussage, Haschisch sei harmlos ist somit unhaltbar.

Donnerstag, 8. Februar 2007

Zu wenig Schlaf macht dick

Schon länger ist ein Zusammenhang zwischen Schlafmangel bzw. schlechter Schlafqualität und Adipositas bei Kindern diskutiert worden. Eine neue Studie zeigt einmal mehr den Zusammenhang zwischen der täglichen Schlafmenge und dem sog. Body-Mass-Index als Gradmesser für Übergewicht im Kindesalter. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass frühere Schlafenszeiten, späteres Aufstehen bzw. späterer Schulbeginn eine wirksame Hilfe im Kampf gegen das Problem Adipositas bei Kindern sein könnte.

Kinder zwischen 5 und 12 Jahren benötigen in aller Regel mindestens 10 Stunden Schlaf, Jugendliche mindestens 9 Stunden in der Nacht


Sleep and the Body Mass Index and Overweight Status of Children and Adolescents.
Emily K. Snell, Emma K. Adam and Greg J. Duncan.
Child Development Vol 78, Issue 7, Jan/Feb 2007

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