Montag, 1. Januar 2007

Cyberchondrie - Wenn das Internet krank macht

Immer mehr Menschen nutzen das Internet um nach gesundheitsbezogenen Informationen zu suchen. Zahlen aus den USA sprechen von 136 Millionen Usern, die im Internet im Bereich Gesundheit suchen. Soweit kein Problem. Für Menschen mit gesundheitsbezogenen Ängsten und Unsicherheiten =Hypochondrie kann es aber auch zu Problemen führen. Durch die neuen Möglicheiten des Mediums Internet scheinen sich die Möglichkeiten irreführende oder zumindest vom Patienten falsch verstandene Botschaften auch krankhaft zu verarbeiten deutlich zu erhöhen. Hierfür wurde der unschöne Begriff "Cyberchondria" oder Cyberchondrie geprägt.

Trotz zahlreicher Bemühungen "Qualitätssiegel" für medizinische Internetseiten zu etablieren, erreicht man damit doch nur sehr grobe Bewertungsmaßstäbe für gute medizinische Webseiten (z.B. von der HON - Initiative). Aber die Nutzer des Internets kennen diese Richtlinien kaum bzw. werden eben eher nach Suchpositionen im Internetsuchmaschinen zu Seiten geleitet, die eindeutig wirtschaftliche Interessen verfolgen. Somit sind die dort präsentierten Informationen häufig einseitig und schüren bewusst gesundheitsbezogene Ängste oder eine Skepsis gegenüber Ärzten. Das Interesse der Betreiber der Seiten ist eindeutig : Statt sich seinem Arzt oder Apotheker anzuvertrauen werden angeblich sichere Nahrungsergänzungsmittel oder obskure Therapiemethoden angepriesen, die angeblich von der Schulmedizin verkannt werden. Diese widersprüchlichen Darstellungen verunsichern die Betroffenen zunehmend. Sollte man denn "neuen Methoden" nicht wenigstens eine Chance geben? Nun, man könnte es ja als Ergänzung hinnehmen, wenn eben nicht gerade durch die Fehlinformationen die Unsicherheit und damit Angst vor Fehlbehandlungen oder unheimlichen Krankheiten eine Hypochondrie weiter schüren würde.

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