Montag, 10. September 2012

Depressionen und Suizidalität

In unserer heutigen Klinikbesprechung ging es u.a. um die mögliche Selbstmordgefährdung einer Patientin mit Depressionen und Essstörungen. Da las ich eine Meldung, dass alle 40 Sekunden ein Mensch (weltweit) an einem Suizid verstirbt. Zumeist Menschen über 65. Aber immer mehr junge Menschen wissen sich nicht anders einen Ausweg als mit dem Freitod. Womit ich nicht schreiben möchte, dass ein Suizid bei Senioren nun plausibler wäre.

Zunächst ist ja zu unterscheiden, ob der Klient mit seiner Problematik im Kontakt ist. Ob er (oder sie) eben darüber spricht. Sprechen kann, sich mitteilen und auch Gehör finden kann. Das wäre an sich schon einmal gut.

Schwieriger wird es, wenn es dann konkrete Pläne oder gar Vorbereitungen zum Freitod gibt. Bei unserer Patientin in der Form, dass sie in einem Brief drei Arten des Suizids näher diskutierte.

Offenbar ist bei ihr eher eine chronische Suizidalität gegeben, da sich schon in Vorkliniken so etwas abzeichnete. Also ein Phänomen, dass man u.a. bei Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typus häufiger sieht. Was es aber nur unwesentlich harmloser macht. Aber immerhin prognostisch ein etwas besseres Zeichen.

Der Umgang mit Suizidalität ist nicht immer leicht. Auch wir stehen dann als psychosomatische Klinik vor der Frage, wann eine Verlegung  in eine Akutpsychiatrie erforderlich wird.

Klares Kriterium ist und bleibt die Frage, ob man soweit absprachefähig ist, dass wir am nächsten Tag noch weiter in der Therapie machen können. Im Zweifel dann lieber für die Verlegung ....


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