Dienstag, 16. Januar 2007

Schreibkrampf : Kann eine Spritze helfen?

Etwa 7 von 100000 Menschen leiden unter einem Schreibkrampf. Als Schreibkrampf wird die plötzlich einsetzende und nicht dem eigenen Willen unterworfene schmerzhafte Verkrampfung von Fingern bzw. der ganzen Hand (bis zum ganzen Arm) bezeichnet, die dann das Schreiben oder andere willkürliche Handbewegungen verhindern. Meistens müssen die betroffenen Patienten dann lernen, mit der anderen Hand zu schreiben. Leider sind aber bei jedem 4. Patienten mit Schreibkrampf beide Hände betroffen.

Traditionell hat man den Schreibkrampf nicht besonders gut und spezifisch behandeln können. Psychotherapeutische Behandlungstechniken versuchen, ein erhöhtes Anspannungsniveau und Anspannung durch Angst und Belastungen in der Folge des Schreibkrampfes zu reduzieren. Hierzu gehören Entspannungstherapie, Biofeedback, Hypnose oder auch Akupunktur.

Eine neue Studie untersuchte jetzt die Wirkung einer Spritze mit "Botox" (Botulinus toxin) in einer Anwendungsstudie über 12 Wochen. Von den 20 Probanden gaben 14 (immerhin 70 Prozent) an, dass die Injektion von Botox in die betroffenen Muskelgruppen eine deutliche Besserung erbrachte und sie daher die Behandlung fortsetzen wollten. Sowohl hinsichtlich der Funktionsbeeinträchtigungen beim Schreiben wie auch den empfundenen Schmerzen gaben sie auf den untersuchten Skalen eine Besserung an. In der Vergleichsgruppe ohne Wirkstoff gab nur eine Person eine subjektive Besserung an. Auch in der Verlaufsuntersuchung nach einem Jahr erhielt noch die Hälfte der Botox-Gruppe die regelmässige Botulinus-toxin-Injektion mit Erfolg. Abgesehen von einer vorrübergehenden Muskelschwäche und erträglichen Schmerzen an der Injektionsstelle vertrugen die Patienten die Behandlung gut.

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