Da die Ätiologie des CME bzw. Chronischem Erschöpfungssyndrom bisher nicht endgültig geklärt ist, geht man von einem Zusammenwirken biologischer Faktoren bzw. einer entsprechenden Disposition mit vorausgehenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren aus.
Eine übliche, rein medizinische Behandlung und unspezifische Unterstützungsmaßnahmen haben sich bei diesem Krankheitsbild als nicht wirksam erwiesen. Dies gilt auch für die häufig gewählte anhaltende Schonung und eine Anpassung an das durch die Erschöpfung bestimmte Befinden bei CFS, da hierdurch eher eine Ausweitung und Verschlechterung bedingt wird.
Nach überwiegender Einschätzung der Fachleute ist daher eine stationäre Behandlung mit Angeboten aus dem sporttherapeutischen, krankengymnastischen und psychotherapeutischen Bereich zielführend bei diesem Krankheitsbild.
Grundlage einer multimodalen Behandlung bei chronischer Erschöpfung ist dabei eine graduierte körperliche Aktivierung (engl. „graded exercise therapy GET) mit sporttherapeutischen bzw. krankengymnastischen Behandlungen bzw. einer Anpassung des Aktivitätsniveaus an die Energiereserven (sog. Adaptive Pacing Therapy APT), die die Betroffenen darin unterstützt, ihre Aktivitäten einzuteilen und Prioritäten zu setzen, um Erschöpfungssyndrome zu reduzieren.
Häufig sind hier sowohl Selbststeuerungsprobleme (im Sinne einer ADHS-Konstitution) wie auch Schlafstörungen zu berücksichtigen.
Auch Soziale Ängste bzw. Depressionen und somatoforme Begleitstörungen wie Tinnitus oder Schmerzsyndrome sind häufig. Hier ist von einer Stressverarbeitungsstörung bei hoher Reizoffenheit bzw. Sensibilität auszugehen.
Dies wird dann mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapieansätzen kombiniert, die sich in systematischen Metaanalysen als besonders wirksamen bei der CFS herausgestellt haben.
Aufgrund der Chronifizierung der Symptomatik wäre dann die Vorbereitung supportiver psychosozialer Therapiemöglichkeiten mit Hilfe des Sozialdienstes erforderlich.
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