Sonntag, 29. Juli 2007

Adipositas ist sozial ansteckend

Die sogenannte Framingham-Studie ist eine Verlaufsuntersuchung in den USA, die über jetzt 32 Jahre Gesundheitsinformationen zu Krankheiten und Risikofaktoren der Kleinstadtbewohner in den USA liefert. Eine neue Untersuchung daraus, ist besonders interessant. Demnach zeigte sich, dass Übergewicht / Adipositas "sozial" ansteckend ist. Wenn Freunde oder gute Bekannte übergewichtig sind, spielt dies sogar eine höhere Rolle als der genetische (vererbbare) Einfluss von Adipositas bei Eltern oder Geschwistern. Soziale Netzwerke von Menschen mit Übergewicht spielen also eine überraschend wichtige Rolle. So liess sich das Risiko für Adipositas z.B. auch mindern, wenn die Betroffenen sich einen neuen Bekanntenkreis mit normalgewichtigen oder schlanken Menschen suchten.

In Zahlen ausgedrückt erhöht das Übergewicht eines engen Freundes das eigene Adipositasrisiko um 57 Prozent. Wenn der Freund vom gleichen Geschlecht ist, steigt das Adipositas-Risiko um 71 Prozent. Wurde die Freundschaft gegenseitig bekundet, wenn also beide den jeweils anderen als engen Kontakt angegeben hatten, stieg das relative Risiko sogar um 171 Prozent.

Geschwister wirken weniger ansteckend auf das Körpergewicht. Übergewichtige Geschwister erhöhen das Risiko nur um 40 Prozent, der Ehepartner übrigens nur um 37 Prozent.

Das bedeutet also, dass gerade soziale Beziehungen zu Freunden und Arbeitskollegen den Lebensstil und das Verhalten noch stärker als die Familie prägen.


Mehr zum Thema :
Deutsches Aerzteblatt: Nachrichten "Hohes soziales „Ansteckungsrisiko“ der Adipositas"

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