Samstag, 16. Mai 2009

Vorzeitiger Samenerguss : Hilfe durch Pille ?

Tablette kann möglicherweise bei vorzeitigem Samenerguss helfen

Manchmal vermarktet die Pharmaindustrie eine Nebenwirkung eines bereits zugelassenen Medikamentes unter einer neuen Anwendungsindikation als "Therapie". So geschehen bei den sog. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern. Diese Substanzgruppe ist u.a. bei Depressionen, bei Zwängen und Angststörungen aber auch im Bereich der Essstörungen relativ häufig eingesetzt.

Zu den Nebenwirkungen (bei Männern) gehören sexuelle Nebenwirkungen im Sinne eines verzögerten Samenergusses. Was ja nicht immer schlecht sein muss (solange die sonstige Orgasmusfähigkeit erhalten bleibt).

Also wurde jetzt ein relativ schnell wirkendes SSRI speziell für die Indikation Ejaculatio praecox (eben das "zu schnell kommen beim Sex") getestet und wird wohl ab Juni auf den Markt in Deutschland zugelassen.

Der Wirkstoff lautet Dapoxetin, der Handelsname Priligy(R)), die Studie umfasste mehr als 6000 Männer und ihre Partnerinnen. Eingeschlossen wurden 1162 Klienten, die eine "kurze intravaginale ejakulatorische Latenzzeit" aufwiesen. Nette Umschreibung.
Als "zu kurz" im Sinne der Studie gilt, wenn zwischen Einführen des Penis in die Scheide und Samenerguss weniger als 2 Minuten liegen.

Je nach Dosis (30 oder 60 mg) des Wirkstoffes konnte der Samenerguss auf 3,2 bzw. 3,5 Minuten im Mittel verlängert werden und war damit signifikant gegenüber einem Kontrollmittel (Placebo).

Nebenwirkungen, wie sie bei den Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern bekannt sind, traten nur selten auf. Hierzu gehören hauptsächlich Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel auf. Nur ca 4 Prozent der Gruppe mit 30 mg und 8,2 Prozent der höher dosierten Männer brachen deshalb die Untersuchung ab.

Fazit : Dieses Medikament müsste MANN ca 3 h vor dem Sex nehmen. Einen Versuch wäre es bei dieser Problematik sicher wert.

1 Kommentar:

Jose Carlos hat gesagt…

Also ich glaube nicht das ein vorzeitiger Samenerguss durch Potenzmittel verhindert werden kann. In solchen Fällen würde ich eher mit meinem Partner reden und Möglichkeiten finden den Sexualakt mit Hochs und Tief zu beeinflussen.

Interessante Paychologie und Psychiatrie Blog-Posts