Samstag, 29. September 2012

Medizin im Internet : Patienteninformationen im Gesundheit-Web

Deutsches Aerzteblatt: Patienteninformation: Navigieren durchs Gesundheits-Web (28.09.2012)

Ich hatte heute das Deutsche Ärzteblatt im Briefkasten, das sich u.a. mit den Gesundheitsangeboten im Internet beschäftigt. Ein Thema, das mich zeitweilig sogar beruflich interessierte. 2004 war unser Portal web4health als "vorbildliches" Gesundheitsprojekt auf der eHealth-Konferenz der EU in Cork vertreten. Lange ist es her. Ein kommerzielles Projekt wurde daraus nicht. Die Grundidee von damals war, häufig gestellte Fragen zur psychischen Gesundheit von Ärzten und Psychologen zu sammeln und in mehreren Sprachen in einer Fragen-Datenbank (FAQ) zu sammeln. Soweit, so gut. Inzwischen gibt technisch weit bessere Angebote (z.B. sharecare ). Und natürlich jede Menge neuer kommerzieller und offenbar öffentlich geförderter Projekte.

Der Markt sei da : 20 Millionen Bundesbürger, d.h. 60 Prozent aller Internetnutzer suchen im Web nach Krankheiten bzw. einer Zweitmeinung oder Gesundheitsinformationen. 

Problem dabei : Kein Patient wird sich in diesem Wirrwarr zurecht finden ! Im Artikel wird so eine stärkere Vernetzung der Anbieter gefordert. Wäre ich sofort dabei, auch wenn wir mit täglich 7-10000 individuellen Lesern sicher nur ein kleinerer Fisch im Becken Internet sind.

Ich beobachte dagegen eher den Trend, dass immer neue Projekte z.B. von der Bertelsmann-Stiftung bezahlt werden, die dann mal die eine, mal die andere Patienteninformation oder Leitlinie vorstellen. Aber finden tue selbst ich diese Informationen eher nur zufällig. Ganz gut gefallen tut mir medisuch als Suchmaschine für entsprechende Angebote. Immerhin eine Metaebene der Gesundheitsinformationen. Die angeblichen Qualitätssiegel helfen da auch nicht weiter. HON.ch ist o.K., aber die deutschsprachigen Versuche sind schlicht überflüssig, da sie eben nur Insidern bekannt sein dürften. 

Ich hätte gerne ein Projekt, bei dem die verschiedenen Anbieter eben zusammen auf einer Seite auftauchen und dann ggf. eben zu diesen Einzelseiten wieder verlinken. Eben wie bei Sharecare.com. Laut Ärzteblatt wollen aber 80 Prozent der deutschen Ärzte keine englischsprachigen Artikel lesen. (Kommen die inzwischen alle aus dem Ostblock und hätten es lieber russisch ? Ein wenig Fremdsprachenkenntnisse sollte man mit dem Erwerb der allgemeinen Hochschulreife doch noch haben....)

Undenkbar in Deutschland, wo mal eben Gesundheitsportale ein paar Millionen Euro verbrennen und lieber verglühen als zu kooperieren.

Ach ja, Facebook. Bisher noch im Bereich Gesundheit nicht präsent. Soll sich ändern. Na ja, ich bin gespannt.

Fazit : Navigieren nach Medizin-Informationen im Internet ist mehr oder weniger Glückssache. Leider

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