Sonntag, 11. August 2013

Sexuelle Probleme durch Antidepressiva

Ein vergleichsweise häufiger Grund für das Absetzen bzw. die unregelmässige Einnahme von Antidepressiva zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Störungen sind sexuelle Funktionsstörungen wie die Erektile Dysfunktion (also Probleme einen ausreichend harten Penis zu bekommen oder zu behalten) bzw. Orgasmusstörungen.

Nun könnte man ja überlegen, ob nicht das Absetzen der Antidepressiva oder ggf Anpassung der Dosierung und Einnahmezeiten schon die Lösung für das Problem darstellen könnte. Leider ist dies aber in den meisten Fällen nicht möglich, da ansonsten eine erneute depressive Episode zu weit grösseren Problemen führen würde.

Eine Übersichtsarbeit vom Cochrane Institut untersuchte nun systematisch, welche Behandlungsstrategien sich als dauerhaft wirksam bei dieser Problematik herausgestellt haben.

Bei Männern mit einer Erektilen Dysfunktion u.a. durch die Behandlung mit Antidepressiva erwies sich die zusätzliche Gabe von Medikamenten wie Viagra oder Cialis (also der Wirkstoff Sildenafil oder Tadalafil) als besonders effektiv.
Hier müssen aber wiederum etwaige Nebenwirkungen bzw. Gegenanzeigen berücksichtigt werden. Zudem ist die Behandlung leider recht teuer und wird in aller Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.

Bei Frauen mit Orgasmusproblemen unter der Antidepressivamedikation war die zusätzliche Gabe des Antidepressivum Buproprion (zB. Elontril) 2 mal täglich in einer Dosierung von je 150 mg hilfreich.
Bei Männern wiederum scheint sich dieser Behandlungsansatz dagegen nicht als ausreichend wirksam zu erweisen.

Der Wechsel auf ein anderes Antidepressivum ist sicher auch eine Option. Systematisch untersucht wurde dies aber leider nur für ein Antidepressivum (Nefadar), das wiederum nicht mehr auf dem Markt ist, da es als Antidepressivum nicht wirksam genug war.

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