Samstag, 24. Februar 2007

Chronische Rückenschmerzen : Helfen Opiate langfristig?

Viele Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, d.h. über mindestens 4-6 Monate anhaltende quälende Schmerzen im Bereich der Rückenmuskulatur, erhalten zunehmend opiathaltige Schmerzmittel. Eine neue Untersuchung der Yale School of Medicine bezweifelt jedoch, dass man damit langfristig einen Nutzen erzielt.

Während der Einsatz von Opiaten in der Akutbehandlung von Rückenschmerzen durchaus etabliert ist, sollten doch Ärzte und ihre Patienten bei chronischen Schmerzen andere Behandlungsoptionen prüfen und nicht vorschnell auf Tabletten oder Schmerzpflaster als Langzeittherapie fordern. Abgesehen davon, dass der Behandlungseffekt nicht besonders gut war, traten bei bis zu 24 Prozent der Behandlungsfälle Verhaltensmuster auf, die auf einen Missbrauch oder eine Abhängigkeitsentwicklung hinwiesen.

Die Studie wurde in der Januarausgabe der Annals of Internal Medicine von Martell und Mitautoren publiziert und beinhaltet eine sog. Meta-Analyse bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, die nicht auf eine Tumorerkrankung zurückgeführt werden mussten. Eingeschlossen wurden orale (Tabletten), Pflaster oder topische Anwendungen von opiathaltigen Schmerzmitteln bei Patienten, die zuvor keine Abhängigkeits- oder Missbrauchsanamnese von Schmerzmitteln aufwiesen.
Dabei erwiesen sich diese Mittel zwar kurzfristig als sinnvoll, langfristig war aber der Behandlungseffekt schlecht und ein Missbrauchsrisiko gegeben.

Annals of Internal Medicine, Vol. 146, No. 2 (January 16, 2007)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Opiate sind mit Vorsicht zu genießen. Bei akuten Schüben bringen sie Linderung, aber für langfristige Anwendung sind sie aufgrund der Missbrauchsgefahr nicht zu empfehlen.

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