Mittwoch, 18. April 2007

Anpassungsstörung

Kaum eine psychiatrische Diagnose ist so schwammig oder unspezifisch vergeben wie die häufig als eine Art Restekategorie verwendete Diagnose "Anpassungsstörung". Auch wenn Statistiken davon ausgehen, dass ca 0,6 Prozent Frauen und 0,3 Prozent Männer von Symptome dieser Störung in klinisch relevantem Umfang betroffen sind, gilt doch

Anpassungsstörung : Wenig beachtet und kaum untersucht". In der Übersicht in der Psychotherapieausgabe des Ärzteblattes werden zumindest die wenigen Erkenntnisse zu dieser Problematik gut zusammengefasst.

Üblicherweise wird eine Anpassungsstörung dann diagnostiziert, wenn schwerwiegende psychische Krisen oder Belastungsfaktoren (wie z.B. Erkrankungen im Familienkreis, Arbeitsplatzverlust, Unfälle) auftreten und innerhalb von 6 Monaten nach dem Ereignis Beschwerden wie depressive Niedergeschlagenheit, Antriebsminderung, Ängste oder auch unspezifische körperliche Beschwerden auftreten. Die Abgrenzung z.B. zu Depressionen ist schwierig. Sowohl hinsichtlich der "Depressiven Episode" oder Major Depression, wie auch einer (länger und chronischer verlaufenden) Dysthymen Störung. Gegenüber der Posttraumatischen Belastungsstörung liegt der Unterschied insbesondere darin, dass die Auslöser weniger katastrophal sind und andere Beschwerden (z.B. flash-backs und dissoziative Symptome) auftreten.

Ob man nun die Diagnose Anpassungsstörung überhaupt "braucht", sei dahin gestellt.

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